Dunkelfeld Mikroskop Test und Beschreibung
Novex-B Mikroskop + Kamera
und
Optika-B Mikroskop mit LED
In meiner Praxis ( Naturheilpraxis Brandstetter in Passau ) benutze ich seit 2004 zur Untersuchung meiner Patienten die Vital Blut Mikroskopie nach Prof. Dr. Enderlein und setzen dazu das Novex-B Dunkelfeld Mikroskop der Firma Euromex ein.
Das Mikroskop wird in Deutschland von der Firma Beyersdorf
( www.mikroskope.info ) vertrieben.
Die Firma Beyersdörfer bietet mittlerweile auch ein Dunkelfeldmikroskop mit LED-Beleuchtung, Optika B-500, an.
Mittlerweile konnte ich auch das neue Optika B-500 Mikroskop testen.
Auf meiner Seite beschreibe ich das Novex-B Mikroskop, stelle aber einige Unterschiede zum neuen Optika B-500 Mikroskop gegenüber.
Beschreibung des Novex-B Mikroskops von Euromex und Vergleich mit dem neuen Optika B-500 Mikroskop.
Das Novex-B Mikroskop von Euromex ( Vom Optika B-500 habe ich noch keine Photos gemacht, es ist und wirkt stabiler )
.
Bei dem Novex-Mikroskop handelt es sich um ein Trinokulares Gerät der Novex B-Reihe
mit 4 Planachromat Objektiven mit der Vergrößerung 4 – 10 – 40 und 100, wobei
das 100er Objektiv ein Ölimmersionsobjektiv mit Irisblende ist.
( Das Optika ist ebenfalls ein Trinokular Mikroskop, allerdings mit einem 5-fach Revolver )
Das Mikroskop wird oft preislich günstiger mit achromat Objektiven angeboten. Dabei entstehen, besonders beim Fotografieren oder wenn eine Kamera angeschlossen wird am Rand des Bildfelds Wölbungen.
Also, aufpassen welches Mikroskop man bestellt.
Nachdem Euromex die Preise für das Novex-B Mikroskop erhöht hat, gibt es aus meiner Sicht nur zwei Möglichkeiten die Dunkelfeldmikroskopie kostengünstig durchzuführe:
1. man versucht ein gebrauchtes Novex-B Mikroskop zu bekommen – Aber Vorsicht damit die Konfiguration stimmt und man nicht die Katze im Sack kauft.
2. man bestellt sich gleich das etwas teuere Optika-B Mikroskop.
Wesentlicher Vorteil des Optika Mikroskops ist die eingebaute LED Beleuchtung. Damit entfällt die Kaltlichtquelle und man hat nur noch ein Gerät am Arbeitstisch stehen.
Zuerst dachte ich, das die LED von der Lichtstärke nicht an die Kaltlichtquelle ( 150W ) des Novex herankommt. Aber genau das Gegenteil war der Fall.
Die Intensität der LED dürfte ca. 50% heller sein als die Kaltlichtquelle des Novex-B Mikroskops.
Damit ist beim Dunkelfeldbetrieb für eine ausreichende Beleuchtung gesorgt.
Die Kaltlichtlampe beim Novex ist eine Halogenlampe und weist ein wärmeres Licht auf als die sehr kalte LED Beleuchtung der superhellen Dioden im Optika.
Man muss sich bei der Umstellung erst daran gewöhnen. Allerdings lassen sich damit Strukturen wesentlich besser auflösen.
Ebenso ist die Einstellung mit dem Dunkelfeldkondensor einfacher. Er ist plan gearbeitet und der Lichtpunkt ist leichter zu fixieren.
Was mich am Anfang etwas gestört hat war die Umstellung beim Einstellen und Fixieren des Lichtpunktes im Dunkelfeld Bild.
In der Anleitung steht, das man erst einen Blutstropfen benötigt und dann damit den Kondensor bzw. den Lichtstrahl mittig ausrichten kann.
Mittlerweile habe ich ein einfaches Verfahren entdeckt, bei dem ich kein Blut zum Einstellen verwenden muss und dennoch einen schönen homogenen Lichtpunkt in die Mitte fixieren kann.
Mehr dazu in meinen anderen Testberichten.
Jetzt gehts erst mal wieder weiter mit dem Novex-B Mikroskop
Die neue Version des Mikroskops besitzt einen umschaltbaren Strahlenteiler.
Damit kann der Lichtaustritt zwischen den Okularen und dem trinokular Ausgang umgeschaltet werden.
Die Lichtintensität beträgt immer 100%. Besonders bei Bildern wo nur kleine Strukturen erkennbar sind ist das wichtig.
Als Okulare verwende ich Weitfeld Okulare .
Die normalen Okulare müssen gegen diese ausgetauscht werden.
Die Vergrößerung der Okulare ist 10fach. Zusätzlich benütze ich noch ein 15fach Weitfeld-Okulare.
Mikroskopvergrößerung
Das Produkt von Okular und Objektiv ergibt die Gesamtvergrößerung des Mikroskops.
100x ( Objektiv ) * 10x ( Okular ) = 1000x ( Mikroskopvergrößerung )
Verwendet man Okulare > 12,5x mit dem 100x Ölimmersionsobjektiv entsteht eine leere Vergrößerung was bedeutet, dass das Bild unscharf wird.
Ich persönlich verwende überwiegend das 10x Okular.
Bestellung und Vorbereitung des Mikroskops.
Nach der Bestellung kam das Mikroskop ca. 2 Wochen später, gut verpackt in einer Styroporschachtel in meiner Praxis an.
Auf die Styroporverpackung sollte man achten, da sie immer wieder zum Transport verwenden werden kann.
Zuerst erfolgte eine Untersuchung von Objekten im Hellfeld.
Dabei wurde der Hellfeldkondensor in die Kondensorhalterung montiert.
Hellfeld Kondensor
Kondensor Halterung
Hellfeldkondensor + Halterung
Kondensoraufnahme am Mikroskop mit Kondensorhalter
Dann wurde mit dem kleinsten Objektiv ( 4x) der Kondensor ausgerichtet.
Anschließend konnte ich Trockenpräparate mit den verschiedenen Objektiven untersuchen.
4x Objektiv
10x Objektiv
40x Objektiv
100x Objektiv mit Ölimmersion
Dann erfolgte der Umbau zum Dunkelfeld Mikroskop.
Dabei wurde der Hellfeld Kondensor durch den Dunkelfeld Kondensor ersetzt und die Kaltlichtquelle wurde angeschlossen.
Um ein optimales Dunkelfeldbild zu erhalten hat die Qualität des Dunkelfeldkondensors in Verbindung mit dem Immersionsöl-Objektiv eine große Bedeutung.
Der Dunkelfeldkondensor bildet mit dem darüber befindlichen Öl ein optisches System.
Die Lichteinspeisung in den Dunkelfeldkondensor erfolgt über einen Lichtwellenleiter.
Dieser ist an seinem Ende ( Übergang zum Kondensor) mechanisch verstärkt und gebogen . Das ist kein Fehler, sondern dient dem besseren Handling des Lichtwellenleiters.
Die Befestigung des LWL erfolgt mit einer Fixierschraube im Dunkelfeldkondensor. Ist diese nicht angezogen, dann steckt der LWL locker in seiner Aufnahme die ca. 20mm tief ist. Sie lässt ein seitliches Verkanten des LWL’s nicht zu. Damit können auch keine optische Verfremdungen entstehen.
Die Hauptursache für optische Verfremdungen liegt in einer Fehlbedienung des Mikroskops. Das Auftragen des Öls und das Positionieren des Kondensors am Objekt haben dabei einen entscheidenden Einfluss.
Das neue Set beinhaltet eine 150W Kaltlicht Beleuchtung.
Kaltlicht ist dabei etwas falsch beschrieben. Die Lichtquelle steht extern. Eine 150W Halogenlampe ( die sehr heiss wird ) erzeugt das Licht.
Die Einspeisung des Lichts zum Objekt erfolgt über einen Lichtwellenleiter.
Ersetzt man die Standard Halogen Lampe der Kaltlichtquelle durch eine Long-Life Halogen Lampe, hält die Beleuchtung ca. 10 mal länger ( 500 Stunden laut Spezifikation ).
Das ist besonders bei Langzeitbeobachtungen sinnvoll.
Ein weiterer Vorteil der Kaltlichtquelle ist, die Hitzeeinwirkungen vom Objekt fernzuhalten.
Die Intensität der Lichtquelle ermöglicht eine ausgezeichnete Beleuchtung des Objekts im Dunkelfeld.
Die Kaltlichtquelle ist dimmbar was eine weite Anpassung der Lichtintensität ermöglicht.
Die Ausrichtung der Objekte im Dunkelfeld erfolgt ausgehend vom kleinsten Objektiv bis hin zum 100x öl Immersions Objektiv.
Dabei sollte darauf geachtet werden, das, wenn das Objekt mit Öl benetzt ist, das 40x Objektiv nicht mehr ins Öl geschwenkt wird.
Der Ablauf der Ausrichtung ist wie folgt.
- Zuerst das 4 x Objektiv einschwenken
- dann ein Objekt ( Blutsprobe ) auf dem Tisch befestigen. Wenn kein Objekt zwischen dem Dunkelfeldkondensor und den Objektiven vorhanden ai sieht man nichts.
- Dann einen Tropfen Öl auf den Dunkelfeld Kondensor aufbringen.
- Jetzt langsam den Dunkelfeld Kondensor nach oben bewegen bis die Ölschicht von unten das Objektglas berührt. ( Es bildet sich von unten zwischen dem Kondensor und dem Objecktglas eine Ölschicht.
- Langsam mit dem Grobtrieb und dem kleinstem Objektiv ( 4x ) die Schärfe des Lichtpunktes finden.
An dieser Stelle kann es vorkommen, das kein optimaler Lichtfleck wie unten abgebildet erzeugt wird. Dieser Lichtfleck ist aber für die Dunkelfeld Untersuchung von entscheidender Bedeutung.
Sollte er fehlen bezw. nicht richtig oder verschwommen sein, dann nochmals von vorne anfangen.
Das Öl auf dem Tisch bzw. auf dem Kondensor kann mit Cleanex o.ä. weggewischt werden.
Manchmal kann es vorkommen, dass der Kreis ausgefranst und zackig ist. Das hat mit der Position im Blut zu tun.
Dann den Tisch ein wenig bewegen und eine bessere Position suchen.
Wie gesagt, der Lichtflech sollte wie der Lichtfleck unten aussehen. Sonst sieht man alles mögliche nur keine guten Bilder.
Im Nächsten Schritt wird das 10 x Objektiv eingeschwenkt. Dadurch wird der Lichtfleck größer.
An diesem Punkt sollte man schon die Strucktur des Blutes im Überblick erahnen lönnen.
Da sich beim ersten Betrachten noch kein Öl auf dem Deckglas befindet kann man die Probe auch mit dem 40 x Objektiv untersuchen.
Hier sollte schon ein schönes Dunkelfeldbild mit einer 400 fachen Vergrößerung erkennbar sein.
Danach wird Öl auf das Deckglas gegeben, der Tisch einige Drehungen mit dem Feintrieb nach oben gefahren und das 100 x Ölimmersions Objektiv eingeschwenkt.
Nach dem Runterfahren des Tisches sehen wir unsere Blutkörperchen im Dunkelfeld mit 1000 facher Vergrößerung.
Es kann sein, dass das Bild zu hell oder zu dunkel ist. Dafür ist im Öl Immersions Objektiv eine Irisblende eingebaut.
Mit dieser kann das Streulicht vom Kondensor reguliert werden. Es ändert sich damit auch die Helligkeit.
Die oberflächlige Reinigung des Mikroskops kann mit einem Klistierball erfolgen. ( Blaseball )
Dieser ist in jeder Apotheke zu bekommen.
Die äussere Seite der Linsen reinige ich mit einem Brillentuch ( Mikrofaser ) das bei Optiker bezogen werden kann.
Um den Ölfilm von den Objektiven aufzunehmen ist ein Optikpapier von Hama sehr zu empfehlen. ( Zu beziehen über Amazon )
Es gibt mittlerweile eine ganze Menge Video Kameras die an das Mikroskop angeschlossen werden können.
Manche benötigen noche einen speziellen C-Mount Adapter
oder einen
Frame-Grabber
Diese werde ich auf einer eigenen Seite beschreiben.
Ich hoffe, ich konnte mit dieser Seite dem einen oder anderen ein wenig Unterstützung beim Beginn der Dunkelfeldmikroskopie anbieten.
Viel Spass beim Mikroskopieren.
Heike Brandstetter-Werdecker
und
Hans Werdecker
Hallo Frau Brandstetter,
ich interessiere mich für Ihr Dunkelfeldmikroskop. Ist es noch da? Ich wohne im Rheinland. Kölle Alaf!
Nette Grüße
Jeannette Bartusch
Hallo Frau Jeanette Bartusch,
vielen Dank für die Anfrage. Leider ist das Mikroskop schon verkauft worden.
Herzliche Grüße aus Zenting
Heike Brandstetter-Werdecker
Wow, dunkelfeldmikroskopie ist so spannend ich liebe es Artikel darüber zu lesen und vor allem die praktische Anwendung. Grüße 🙂
Es war auch eine Menge Arbeit diese Berichte zu verfassen.
Hallo Heike und Hans,
einen sehr schönen Beitrag habt Ihr hier zur Verfügung gestellt, vielen Dank. Sehr interessant zu lesen und ich konnte noch einiges an Neuem dazulernen.
Liebe Grüße! Olaf